Du bist ein Gott, der mich sieht – 1.Mose 16,13
Dass wir Menschen Augen im Kopf haben, ist kein Zufall. Wir sind im Ebenbild Gottes geschaffen. Der Gott der Bibel ist ein sehender Gott. Dass Gott hinschaut, finden wir gleich auf den ersten Seiten der Bibel. Dort wird uns nicht nur geschildert wie Gott die Welt erschafft. An jedem Abend schaut sich Gott an, was er geschaffen hat und bewertet es. Als er mit der Schöpfung fertig ist, ist alles sogar sehr gut. Dieses Sehen Gottes zieht sich durch die ganze Bibel. Seinem Blick bleibt nichts verborgen. Vieles von dem, was Gott in späteren Zeiten zu sehen bekommt, ist allerdings nicht mehr gut. Das hängt mit der Abwendung des Menschen von ihm und den Folgen, die daraus entstanden sind zusammen. Aus dem Sehen Gottes entstehen bei ihm unterschiedliche Gefühle und daraus wieder Reaktionen. In dem Fall, um den es in der Jahreslosung geht, sieht Gott eine Frau ohne Hoffnung. Er sammelt sie auf und bringt sie nach Hause. Nun hat Gott uns Augen gegeben, damit wir sie benutzen. Das ist leichter gesagt als getan. Wenn zwei Menschen das gleiche sehen, sehen sie oft nicht dasselbe. Das veranschaulicht Jesus im Gleichnis vom barmherzigen Samariter besonders deutlich. Drei Personen sehen die gleiche Szene. Trotzdem nimmt der Samariter etwas ganz anderes wahr als die beiden anderen. Wer hat nun richtig gesehen? Offensichtlich wirbt Jesus in dieser Geschichte für die richtige Art zu sehen. Ich erlebe häufig Menschen, die ihre Sicht der Dinge vermitteln wollen. Eher selten erlebe ich Menschen, die mit ihrer Sicht selbstkritisch umgehen. Also die sich fragen, ob ihre Sicht der Dinge wirklich die Richtige ist. Manchmal haben schon kleine Veränderungen der Blickrichtungen große Auswirkungen. Deshalb geht es bei diesem Satz auch darum, von Jesus zu lernen, wie seine Sicht auf die Welt und die Menschen herum ist. Seine Art zu sehen macht einen Unterschied. Schaun mer mal.
Daniel Wötzel
Pastor