Juni 2021

Der fruchtbare Boden steht für die Herzen derer, die die Botschaft Gottes annehmen und eine große Ernte einfahren. – dreißig, sechzig, ja hundert Mal so viel, wie gesät wurde.

Matthäus 13,23

Endlich kann ich wieder in meinen Garten und sehen, wie alles wächst und gedeiht. Nach dem Unkrautjäten kommt der Samen in die Erde, und ich freue mich schon darauf, die Früchte meines Tuns zu sehen und zu ernten. Nichts geschieht einfach so, es bedarf einiger Mühe und Vorarbeit, um ein Ergebnis zu sehen.

Jesus erzählt ein Gleichnis von einem Bauern, der seinen Samen ausstreute. Der Samen fällt auf unterschiedlichsten Boden – auf harte Wege, wo die Vögel sie aufpicken, zwischen die Felsen, unter Dornen, wo sie keinen Halt finden oder erdrückt werden. Einige fielen aber auf fruchtbares Land (Mt 13,1-9). Während manche Samen gar nicht aufgingen, sagt Jesus: „Der fruchtbare Boden steht für die Herzen derer, die die Botschaft Gottes annehmen und eine große Ernte einfahren. – dreißig, sechzig, ja hundert Mal so viel, wie gesät wurde.“ (Mt 13,23)

In den vergangenen Jahren haben wir schon viele Samen ausgesät, in vielen Gemeindeprogrammen, AbenteuerKirche, Suppenküche, Bibelstunde, Biblischer Unterricht, Gottesdienste. Viele Samen wurden in persönlichen Begegnungen ausgesät, vielleicht ganz unbewusst, nebenbei. Sehen wir viele Früchte? Ganz ehrlich – wer kann das jetzt beurteilen? Mancher Samen fällt, wie in dem Gleichnis von Jesus, auf harte Wege, zwischen Felsen und wird von anderem überwuchert und vertrocknet. War dann alles umsonst?

Letzte Woche habe ich Gras gesät. Wenn ich meinen frischen Grassamen nicht regelmäßig feucht halte und nähre, wird er nicht aufgehen, und der Rasen bleibt braun. Wässere ich ihn, wird der Samen aufgehen, und ich erfreue mich an frischem Grün. Wo streust du deinen Glaubenssamen aus? Vielleicht in einem Gespräch mit deinen Nachbarn, vielleicht in der Schule durch dein Leben, vielleicht unter Freunden oder an deinem Arbeitsplatz? Ich möchte uns alle ermutigen, nicht gleich aufzugeben, sondern auf Gottes Wirken zu vertrauen. Dort wo der Samen auf gutes Land fällt, sehen wir irgendwann, zu Gottes Zeit die Ernte. Der Samen, den wir heute ausstreuen, kann Gott wachsen lassen und reiche Frucht bringen.

Ein Gebet, das ich mir zu eigen machen möchte: „Herr, lass mich mit meinem Leben und meinem Tun heute in dem Menschen, dem ich begegne, guten Samen legen. Lass mich das, was du in mich hineingelegt hast, weitergeben.“

Ich wünsche euch viel Freude beim Säen und Ernten.

Diakonin Claudia Hestermann