Mai / Juni 2025

„Das ist das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist und den, den du gesandt hast, Jesus Christus erkennen.“ Joh.17,3 

„Ewiges Leben“ gehört zu den wichtigen Begriffen im Zusammenhang mit dem Evangelium. Allerdings ist der Begriff „ewig“ mitunter schwer zu fassen. Es erscheint häufig so, als ginge es um eine ferne Zukunft nach unserem Ableben auf dieser Erde. Die Gegenwart, das Hier und Heute in dem wir leben, scheint damit nur eine nebensächliche Rolle zu spielen. Wenn überhaupt eher in dem Sinn: „Wenn du dich hier richtig benimmst, bekommst du nach deinem Tod das ewige Leben.“ Wenn Jesus vom ewigen Leben sprach, scheint er ein radikaleres Verständnis der Sache gehabt zu haben. Ein Grund liegt sicher vor, wenn das Wort „ewig“ auf die Bedeutung unendliche Zeit reduziert wird. Es ist zwar richtig, dass unser Leben auf etwas viel Größeres hinausläuft. Aber „ewig” ist auch ein Qualitätsbegriff und bedeutet „gut”. Ein unendliches Leben, dass nicht durch und durch gut ist, kann nicht locken. Wer will schon den Stress aus diesem Leben ins Unendliche ausdehnen? Deshalb bietet uns Jesus mit dem ewigen Leben auch ein gutes Leben an. Aber der Begriff „ewig” hat noch eine dritte Bedeutung. Nämlich die Bedeutung: gilt immer, ist zu jeder Zeit richtig. Unabhängig davon was gerade angesagt ist oder nicht. Ewiges Leben ist das Leben, das immer richtig ist. Auf einmal bin ich direkt in der Gegenwart angekommen. Denn Jesus lädt uns ein, dieses richtige Leben zu entdecken und zu leben. Jetzt, Hier und heute, nicht irgendwann später. Und wie? Indem ich den himmlischen Vater und Jesus Christus „erkenne“. Erkennen hat in der Bibel viel mit kennenlernen zu tun.  In einer Zeit, in der sich vieles in Auflösung befindet, scheint mir dieser Hinweis hilfreich zu sein. Neben vielen Möglichkeiten, das Leben in den Sand zu setzen, gibt es eine Möglichkeit, richtig zu leben. Dieses Leben kann ich entdecken, indem ich Jesus nachfolge. Je mehr ich dieses Leben entdecke, um so mehr entdecke ich den himmlischen Vater und seinen Sohn Jesus Christus.   

Pastor
Michael Fischer