November 2025

„Ich will das Verlorene wieder suchen und das Verirrte zurückbringen.“ (Hesekiel 34,16) 

Der November ist ein Monat, der uns oft zum Nachdenken bringt. Die Tage werden kürzer, die Nächte länger, und das Kirchenjahr neigt sich dem Ende zu. Viele von uns blicken in dieser Zeit zurück: auf Menschen, die wir vermissen, auf Wege, die wir gegangen sind – und manchmal auch auf Umwege, die uns nicht dorthin geführt haben, wo wir eigentlich sein wollten. 

In Hesekiel 34 spricht Gott als der gute Hirte zu seinem Volk: Er sucht das Verlorene, er bringt das Verirrte zurück, er verbindet das Verwundete, er stärkt das Schwache. Dieses Bild ist tröstlich – und zugleich sehr persönlich. Denn wer von uns hat sich nicht schon einmal verloren gefühlt? Wer kennt nicht Momente, in denen wir uns von Gott oder von anderen Menschen entfernt haben? 

Gottes Zusage in diesem Vers gilt uns gerade dann: Er lässt uns nicht los. Sein Blick ist auf den gerichtet, der abseitssteht. Sein Herz schlägt für die, die müde geworden sind oder sich nicht mehr zugehörig fühlen. Er geht nach, er sammelt ein, er trägt zurück in die Gemeinschaft. 

Das ist eine Einladung auch an uns als Gemeinde. Vielleicht fällt uns jemand ein, der in letzter Zeit seltener zu sehen war. Vielleicht merken wir, dass manche still geworden sind oder sich zurückgezogen haben. Wir dürfen Gottes Herzschlag aufnehmen und selbst Hirten sein füreinander: ein Anruf, ein Besuch, ein Gebet können Zeichen dafür sein, dass keiner vergessen ist. 

So erinnert uns Hesekiel 34,16 daran: Wir sind nicht allein auf dem Weg. Gott geht uns nach – und er macht uns zu Menschen, die einander nicht aus dem Blick verlieren. 

Pastor
Daniel Wötzel