„Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes, der uns tröstet in aller unserer Bedrängnis, damit wir auch trösten können, die in allerlei Bedrängnis sind, mit dem Trost, mit dem wir selber getröstet werden von Gott.“
2.Kor.1,3-4
Für eine Welt, die mit Leid, Depression und Hoffnungslosigkeit kämpft, sind das doch wirklich gute Nachrichten. Es gibt Trost. Trost, der jetzt tröstet und nicht irgendwann. Trost für jeden Anlass. Oder wie Paulus es ausdrückt: „in aller unserer Bedrängnis.“ Der Ursprung ist Gott selbst. Das hängt mit seinem Wesen zusammen. Er ist mitfühlend und barmherzig. Er tröstet uns, schrieb Paulus. Wer sich die Leidensgeschichte von Paulus anschaut, versteht, warum der Bedarf an Trost bei ihm besonders hoch war. Nur durch diesen Trost ist zu erklären, warum Paulus bei allem, was er erlebte nicht durchdrehte und verrückt wurde. Fehlender Trost kann verrückt werden lassen. Auf diese Möglichkeit deutet die Redewendung „Du bist wohl nicht ganz bei Trost“ hin. Der Durcheinanderbringer, der Gegenspieler Gottes treibt in dieser Welt sein Unwesen und in den Wahnsinn. Er freut sich an Verzweiflung und Leid. Gott setzt diesem Treiben seinen Trost entgegen. Jesus bezeichnet den Heiligen Geist, die dritte Person der Dreieinigkeit, als Tröster. Der Heilige Geist ist eng mit dem geschriebenen Wort Gottes, der Bibel verbunden. Trost sind Aussprüche des Heiligen Geistes, die Mitgefühl und Verständnis ausdrücken; die Ermutigung und Orientierung geben. Wir finden sie in der Bibel. Trost zu geben ist eine ihrer wesentlichen Aufgaben. „Tröstet, tröstet mein Volk.“ Jes.40,1 ist die Aufforderung Gottes an seine Propheten. In der Bibel sind die verlässlichen Zusagen Gottes festgehalten und überliefert. Wer diesen Trost selbst erhalten hat, kann ihn unters Volk bringen. Im jüdischen Verständnis ist nur derjenige in der Lage zu trösten, der selbst durchs Leid gegangen ist. Erlebtes Leid findet nicht immer eine Erklärung, kann aber einen Ertrag haben: Es qualifiziert zum Trösten. Das, was Sie gelitten haben, kann Ihnen helfen, andere zu verstehen und zu trösten. Echter Trost ist selten und kostbar. Behalten Sie den Trost, den Sie erlebt haben, nicht für sich. Treten Sie dem Wahnsinn hoffnungsfroh entgegen.
Pastor
Michael Fischer